Hello again Cat Ba

Nach knapp zwei Wochen in Vietnam ist das Wetter zur Abwechslung mal sonnig. Unser Roller hier hat die richtige Ausrüstung dafür. 

Um von Ninh Binh zurück zur Insel Cat Ba zu kommen, haben wir wieder auf den Limousine Bus (19-Sitzer) gesetzt. 4h Tür zu Tür knapp 17 EUR/Person. Huch, teurer als in Gegenrichtung. Und was ist mit den engen Gassen vor unserem Lieblingshotel Tam Coc Horizon Retreat? Doch, doch, Abholung ist direkt hier, wird mir versichert. Habe einen Minibus vor Augen. Was kommt ist ein gutgelaunter Busfahrer zu Fuß; dürfte auch hier eine eher seltene Spezies sein. Das SUV ist grad weg, der Busfahrer schon mit dem größten Koffer los, der Rest kommt auf den Motorroller. Wieder dahin, wo der Bus nun mal nicht durch kommt. 

Tag 1

Wir erkunden die Insel. Was mit dem Scooter ziemlich schnell geht, da das Straßennetz sehr überschaubar ist. In den Open Street Maps ist mitten auf der Insel ein Weg eingezeichnet, den Google Maps nicht kennt - das will getestet werden. Man kann von der Straße ungehindert in einen Feldweg einbiegen, der dann zu einem Waldweg wird. Nach einer wunderschönen Weile will sich schlechtes Gewissen regen, weil wir so un-naturschutzmäßig durch den einsamen Wald (Dschungel) töttern. Plötzlich kommen wir an einer geparkten, recht groß geratenen Straßenwalze vorbei. Der Weg ist jetzt grobgeschottert. Einige Kurven weiter parkt ein Bagger, ein Haufen Kies versperrt den Weg. Kein Problem mit dem Roller, trotzdem ist mit dem hier Schluss. Über den Hügel voraus windet sich uns ein Betonband entgegen. Mit Folie abgedeckt, schon fest. Also ran ans Wandern. Die Umgebung ist wunderschön, keine Zivilisation außer uns und dem Beton. Nicht mal Telefonnetz, ungewöhnlich. Wir genießen tiefenentspannt das grüne Kalkfelsental und fragen uns gleichzeitig, wo das enden mag. Nach einer Stunden wissen wir's: im Nichts. Vielleicht materialisiert sich ja hier in ein, zwei Jahren ein uraltes Mönchskloster und der völlig überwucherte See unterwegs bekommt einen lampionsstrotzenden Rundweg?

Solcherlei Gedankengut erzürnt irgendeine der überweltlichen Autoritäten. Als ich vom nächsten wundervollen Abweg wieder zurück auf die Landstraße holpere, schlingert es mich (und Jana hintendrauf!) in den gegenüberliegenden Straßengraben. Beziehungsweise baue ich auf der Seite liegend eine Brücke drüber, während Jana, schon wieder stehend, nach Hilfe ruft und das Fotografieren vergisst. Kann man doch beides machen ;-) Im Nu helfen ein Fischer und ein Tourist dabei, die Karre wieder auf die Straße zu hieven und eine untere Plastikverkleidung zurück in Position zu bringen. Ein Jing und Jang von völliger Hilflosigkeit und sofortiger Erlösung. Der Scooter bleibt noch zwei Tage treuer Esel. 

Tag 2

Heute mach'n wa ma janüscht. Ein Hotel an der Steilküste hat einen großen Pool, schattige Riesensofas außer den üblichen Liegen und verkauft Tageszutritt für 8 EUR. Nehm wa. 

Tag 3

Reste abklappern. Einen neuen, öffentlichen Strand besuchen, stundenlang in 'nem schwimmenden Restaurant nahe der schwimmenden Fischerbehausungen rumdallern, das neue Tourismus-Großprojekt am zentralen Strand von Cat Ba Town besichtigen. Die Moonlight-Dachterrasse des Hotels abwohnen.

Morgen geht's nach Hanoi, in den Flieger nach Siem Reap in Kambodscha wegen Angkor Wat. Wat?

Zum Abschied von Vietnam hier noch eine Fahne, die hier und da wehen darf und  buddhistische(?) Tradition signalisieren soll. Politisch dimensionslos, natürlich. 

Und endlich Food porn!



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