Ha Long Bucht

In der Ha Long Bucht: Bis zu 1.000 Boote+Schiffe, das größte mit einer Kapazität von 700 Passagieren  - FUCK YOU! Allerdings ist diese Haltung anscheinend überhebliches Westliches Gehabe. Kommentar unseres Tourguides zur relativ finsteren Bootsposition bei der Übernachtung: 'Ihr findet das toll - vietnamesische/asiatische Touristen bekommen hier Angst und wollen sofort irgendwo hin gebracht werden, wo viele andere sind.' 

Unsere Bootstour mit einer Übernachtung an Bord startet von der Insel Cat Ba in die Lan Ha Bucht, die südliche Nachbarin der bösen Bucht. Preis 142$/Person. Hier ist es nun nicht gleich boots- und menschenleer, zumal ist ein Schwesterschiff parallel mit uns unterwegs. Aber eigentlich sehen wir gerade an den Stopps (Karte ganz am Ende) maximal 3 andere Schiffe, unterwegs dann schon einige mehr. 

An Bord geht's extrem entspannt zu - 16 Europäer, die meisten um die Dreißig, die die Landschaft in Ruhe genießen, ins Wasser springen, quatschen und schlafen wollen. Der Tourguide weiß sich darauf einzustellen: kurze Andeutungen von abendlichem Karaoke und Sonnenaufgangsaktivität um 05:30 bleiben einmalig, werden nicht wieder erwähnt.

Beim Kajakfahren (2x je ca. 1h) paddeln wir überall in leere Gefilde, die vom Schwesterschiff tauchen immer erst dann auf, wenn wir die gefühlte Unberührtheit der verwunschenen Stellen in aller Ruhe tief eingeatmet haben. Und erstmalig Sonne! Nachmittags bis nachts klarer Himmel. Plus orange aufgehender Vollmond! Einen hab ich noch: Beim zweiten Kajaken sehen wir tatsächlich im letzten Winkel eines nur durch einen Tunnel zu erreichenden Binnen'sees' eine Gruppe Lemuren. Waren deutlich beobachtbar im Grün am Steilufer. Mit 'ner 6m Bambusleiter aus Hanoi hätte man High-fives probieren können. 

Was sind wir für Glückskekse. Alternativen: Regen, nervige Mitreisende, ätzender Tourguide, übleres als nur angeranztes Schiff, hemmende Kajak-im-Kreis-Paddler. Es gab wohl auch schon mal dichten Nebel, der sich nicht lichtete. Da wär dann wohl doch Karaoke dran gewesen. 

Übrigens leben da draußen noch Menschen abseits vom Tourismus. Angeblich kann man sich aber auch da schon einmieten...



> zum nächsten Eintrag